Mittwoch, 20. März 2013

Petrus liebt die Marathonis vom Laufclub 21 und mein Marathongott mich

Nachdem ich vor 10 Monaten meine Laufschuhe vorerst an den Nagel hängen musste, war ich schon glücklich dass ich wenigstens meine Wanderschuhe schnüren konnte und die ein oder andere IVV Wanderung machbar war.
Im Januar fing ich wieder an mit etwas das man schon fast laufen nennt...
Langsam ging es aufwärts, immerhin konnte ich schon das eine oder andere mal 20 km laufen.
Kondition ist halt nach so langer Zeit weg.
Mein Laufmotto zu dieser Zeit war stets: AUSDAUER DAUERT und ich hab Zeit!

Aber wann steig ich wieder ein, wann werde ich wieder ordentlich laufen,wann ist ein Marathon möglich oder ein Ultra?!

Meine Wahl war einfach der 6-Stundenlauf bei unserem Laufclub 21

War doch letztes Jahr das Motto:
OH HAPPY DAY

Sascha und ich waren dort als Pheidippides und Hera beim 6-Stunden Lauf um mit dem Laufclub 21 laufenderweise den Welt-Down-Syndrom-Tag zu feiern.

Wehmütig dachte ich daran, wie leichtfüssig ich dort in Sandalen nur so über die Strecke geflogen bin
und ich einen wunderbaren Lauftag erleben durfte.

Bei dem Motto in diesem Jahr, 2013:
ALL YOU NEED IS LOVE
war mein Wunsch mit Sascha an meiner Seite endlich wieder so viele Runden zu laufen wie ich konnte.
Sascha und ich belegten wie im Jahr davor eine Parkbank um dort unseren privaten VP einzurichten:
Regenjacke, Ersatzschuhe, Laufshirts und nicht zu vergessen Biggis Piccolo

Als der Startschuss fiel, bin ich einfach los, in der Menge der Läufer tauchte ich ab und ließ mich mitziehen.
Als ich das erste mal auf meine Uhr schaute, standen dort 8km !  Hammer ! (wie quäle ich mich im Training an diese Distanz) .

Das Läuferfeld wurde lichter, auf der 1,3km Strecke war der Bär los:
es wurde getrommelt, gesungen, getanzt,  Läufer mit Blumenkränzen behangen, geklatscht,
motiviert, bejubelt.
Diese 1,3 km waren voll mit Energie!
Petrus konnte sich dem wohl auch nicht entziehen; er schickte uns teilweise Sonne.
Nach 2 einhalb Stunden war ich bei km 26!!!
Ein guter Grund mich auf unsere Bank zu setzen und mir ein Schlückchen meines Piccolos zu gönnen.
Als Conny und Jörg bei mir vorbeikamen teilte ich mit beiden meine Freude und mein Piccolöchen!
Bei km 30 traf ich auf Sascha, ich war ziemlich kaputt und wollte eine Runde gehen.
ALL YOU NEED IS LOVE
Mit meinem Sascha an der Hand mit tausend Gedanken, einigen Tränen und ohne Worte bin ich eine Runde
gegangen.
Ich bin wieder da, wir sind wieder da.
Noch waren 3 Stunden Zeit, Sascha meinte die 50km sind drin, ich wünschte mir endlich mal Marathon.
So zogen wir unsere Runden, natürlich brauchte ich Gehpausen, mein Körper war platt! Auf der Strecke waren unsere Marathonis auch sie kämpften mit sich. Thilo Jost war zwischenzeitlich mit seiner Laufpartnerin die Biene Maja am singen um mit allen Tricks die er kannte Runde um Runde weiterzulaufen.
Bei Conny und Jörg gab es auch noch einen VP mit Sekt (das war meine Motivation)

Als ich nach 4Std 30 meinen Marathon gefinnisht hatte und meine Beine immernoch weiterlaufen konnten, wollte ich mehr!!!
Gehen, laufen, gehen, laufen ... mich konnte nur noch der Schlussböller stoppen!

Auf der letzten Runde gab ich nochmal vollgas, ich hoffte es bis in die Halle zu schaffen, was mir leider nicht gelang.
So musste ich wie Mel und Hans-Peter, Conny und Jörg  uvm. in der Kälte ausharren bis uns das Vermessungsteam registriert hatte.
Meinereiner kam auf stattliche 53.784,00 m und Petrus bescherte uns einen trockenen, wenn auch kalten Tagesabschluss.
Im der Halle erwartete uns auch noch ein schönes Finisher-Geschenk und eine lecker gefüllte Tüte von Emeukal
Danke an Anita und den Laufclub 21!
Danke an die Marathonis auf der Strecke!
Danke für die vielen lieben Menschen die uns motiviert und beklatscht haben!
Danke an alle Helfer die in der Kälte ausgehalten haben!
Danke an das Orgateam!
Danke an Klaus (leider hatte ich doch keine Zeit auf der Strecke Prospekte zu verteilen)!
Danke an Kalt(sekt)wassers VP!

Danke an Sascha (der mit mir auch beschwerliche Wege meistert)!!!

ALL YOU NEED IS LOVE

cu 2014

Montag, 14. November 2011

Ausgebremst, doch nicht zu stoppen!!!

Endlich wird es wieder kalt und ungemütlich. Die Laufveranstaltungen werden weniger und die Motivation bei grauem Himmel die Laufschuhe zu schnüren ist relativ gering. Genau das ist sie, die Zeit in der die MMM - Läufe von pheidippides.de wieder ausgegraben werden.

Geplant hatten wir: einen Tag vor dem Arque-Lauf den MMM zu starten, damit Läufer wie z.B. unser Trapper Tom samstags 45km und sonntags die 34km von Kelkheim nach Mainz mit uns laufen können, damit sich die Anreise auch wirklich lohnt. Es sollte aber anders kommen.
Lauffreund Hans-Peter Roden kannte die Strecke bereits vom 5. MMM und beschloss seine Mädels aus dem Hochwald "Marathon fit" zu machen und mit ihnen bei uns deren ersten Ultra-Marathon zu laufen.
Also war klar: Anmeldung des Laufes bei der DUV (damit auch alle ordnungsgemäss gewertet werden) und ordentliche Auschreibung.
Anstelle einer Startgebühr hatten wir die Idee eine Sammelbox für unseren Laufclub 21 aufzustellen und somit Anita Kinle und Friends zu unterstützen.
Anita schickte uns hierfür ein kleines Läuferpräsent von Emeukal. Ein Riesenbonbonpaket!
Die ersten Anmeldungen gingen ein und es verprach wieder mal ein schönes Laufwochenende zu werden.

An der Ochsenwiese in Gustavsburg, genau dort, wo sich der Start befindet, bremste mich dann vor einigen Wochen eine andere Bikerin so aus, dass ich mit heftigen Verletztungen erstmal sportunfähig war.
Also war klar, wir machen einen kleinen VP und ich kann eben nur Fotos machen und übernehme die Zeitnahme.
Nachdem ich mich damit abgefunden hatte nicht mitzulaufen, erwischte es Sascha.
Nach 41 Jahren fühlte sich sein Blindarm nicht mehr da wohl, wo er gerade war, er wollte raus!!!
Für Sascha war klar, dass der 6.MMM abgesagt wird.
Mithilfe von "Trapper Tom" konnte ich Sascha dann aber doch überzeugen, dass wir den Lauf nicht canceln.

Unser Plan: Sascha übernimmt den VP und läuft nicht mit, Thommi ist unser Guide auf der Strecke und ich laufe mit den Schnellen und markiere den Weg auf der ersten Runde.
Andreas Kämper der momentan auch nicht wirklich fit ist wollte bei uns auch nur mal 2-3 Ründchen laufen und sein Wohnmobil am Start aufstellen um ggfl. Sascha dort einzuladen und "pflegen" zu können.
Als besonders schöne Überraschung erhielten wir eine Siegprämie von Lauf-Abenteuer.de, nämlich je ein Paar WrightSock für die erste Frau und den ersten Mann. Hierfür nochmal ganz herzlichen Dank, Andy!!!
Beim Landtag konnte ich dann noch donnerstags ebenfalls meine Bitte um Unterstützung vorbringen und bekam für jeden unserer LäuferInnen eine schöne Startertüte, prall gefüllt mit Präsenten des Landtags Rheinland-Pfalz. Das Landtagsgebäude (Deutschhaus) wird bei KM5 passiert.
Bereits am Vorabend reisten die ersten Läufer an.
Am Samstag, den 12.11.2011 um 10 Uhr ging es dann los. 15 LäuferInnen gingen an den Start. Sascha hatte immer noch Sportverbot, übernahm aber trotzdem das Streckenbriefing und den Startschuss.
Matthias Mader, der am kommenden Tag beim Arquelauf den Laufhasen für 5.30 machte, ließ es sich nicht nehmen, bei uns vorbeizuschauen und netterweise die ersten Wegmarkierungen per Rad zu machen. Vielen Dank!
Meinereiner düste gleich los, damit Jens Hilpert (der das erste mal dabei war) auch den richtigen Weg erwischte.
Gabi Kenkenberg und Andreas Kämper hängten sich sofort an unsere Fersen.
Während Gabi, Andreas und Jens gemütlich die erste Runde genossen, lief ich hier schon hart am Limit!!!
Zu den Pfeilen auf der Strecke malte ich deshalb noch Smilies und Schweinchen um irgendwie wieder mit niedrigerem Puls weiterzurennen.
Am Ende der ersten Runde lief Jens weiter und zu meiner Bestürzung warteten Gabi und Andreas auf mich ;) 
Ob es an meinem Landtagsshirt lag ("Für das Land in guter Verfassung") oder daran, dass ich mit Gabi und Andreas lief, keine Ahnung, ich bin nur so mit geflogen.
So kurzweilig, so unterhaltsam und so schnell war ich noch nie unterwegs!
Als wir zum vierten mal die Südbrücke passierten, überholte und plötzlich Jens, der sich schon auf dem Zieleinlauf befand und mit grandiosen 3:26 einen neuen Streckenrekord einstellte.
Wir gingen weiter zu Dritt auf die letzte Runde und konnten Gabi dann aber nicht mehr bremsen. Sie lief Andreas und mir einfach davon.
Jens der schon lange gefinisht hatte kam uns dann mit Digicam auf der Südbrücke entgegen und brachte uns ins Ziel!!!
Dort warteten alle Finisher auf den Zieleinlauf unserer Debütantinnen.
Von Sascha wussten wir, dass "Iron" Michi Pfeifroth nach Runde 3 zum erstenmal ausstieg, weil der Babysitter wegmusste ;-) und Didi und sein Guide auch schon auf dem Weg nach Kelkheim waren um dort die Startunterlagen für den Arquelauf zu holen.

Sandra Lang war nach 4 Runden auch schon wieder auf dem Heimweg, hatte sie doch erst kurz zuvor in Frankfurt den Marathon gefinisht.

Nach 5:31 kamen sie dann, begleitet von Hans-Peter, Thomas und Manuela mit Hund Sina. Maria und Melanie finishten ihren allerersten Ultra-Marathon. Zuvor sind sie bei Wettkämpfen bisher "nur" bis Halbmarathon gestartet.

Dieser Erfolg wurde im Anschluss gebührend gefeiert :o)
Zur Ergebnisliste geht es [hier]
Zu den restlichen Bildern geht [hier]
Fazit:
Der 6.MMM war wieder ein toller Lauftag
Neuer Streckenrekord mit 3:26 und für den Laufclub 21 kamen doch tatsächlich 155 EUR zusammen. Vielen Dank!!!

Wir hoffen beim 7.MMM ist Sascha wieder auf der Strecke.
Ach und übrigens, zum Thema DNF in der Ergebnisliste:
DNF - Heisst bei uns: Dabeisein Nicht Fehlen!
Denn unsere DNFler liessen es sich einfach nicht nehmen für die Laufstaffel 21 auch nur wenige Runden zu drehen, dafür ganz herzlichen Dank.

Donnerstag, 29. September 2011

Spiridon- Hochwald hier ist jeder ein Gewinner...

Hier waren Sascha und ich schon im letzten Jahr gemütlich unterwegs, da wir noch Großes vor hatten und den Hochwaldmarathon nutzten um unser Laufmaterial für den GTN zu testen.
Dieses Jahr waren wir gemütlich unterwegs, weil wir einfach nur langsam sind ...
Zu unserer großen Freude, wurde letztes Jahr ein Name für das Spiridon-Hochwald-Finishermännchen gesucht und die Wahl fiel auf unsere Namensgebung "Pheidippides".
Dafür bekamen wir dieses Jahr dann auch noch einen Freistart.
Der Wetterbericht klang vielversprechend und die Startzeit 13Uhr war für uns genau richtig um entspannt nach Schillingen zu fahren.
Sascha hatte für sich schon beschlossen evtl mit Hans-Peter, der als Schlussläufer startete, gemeinsam zu laufen.
Als wir ankamen war auch Thommi extra aus Geilenkirchen angereist um mit uns den Hochwald unsicher zu machen, also war klar heute: BIGGI läuft wieder mit den "Starken Männern".
Schön war das Wiedersehen mit allen Aktiven aus dem Vorjahr. Aus unerklärlichen Gründen hatten wir letztes Jahr einen bleibenden Eindruck hinterlassen ;-)

Das Starterfeld war gut besetzt und es versprach bei den schnellen LäuferInnen spannend zu werden.
Vor dem Start gab es fast schon für jeden Läufer ein paar nette Begrüssungsworte.
Pünktlich ging es los, mit Kamera bewaffnet lief ich die ersten 2km zügig mit, um noch den einen oder anderen schnellen Läufer vor die Linse zu bekommen.
Meine Favoritin war so schnell unterwegs das ich sie leider nicht photographieren konnte aber sie sich den 2. Platz sicherte!!
Mit Sascha und Thommi machte ich nun den Spiridon-Hochwaldmarathon zum Erlebnisslauf.
Wie immer blieb wenig vor unseren Kameras verborgen ...
Noch vor Ende der ersten Runde wurden wir von Hans-Peter und Bernhard einfangen.
Mit viel Spaß und vielen tollen Gesprächen haben wir unseren Lauftag gefinisht.
Danke an Hans-Peter wir hatten mit dem Schlussläufer einen tollen Guide!!!
Auch in diesem Jahr waren viele Aktive hier für uns an der Strecke tätig und verbrachten den ganzen Tag im Wald nur um uns Getränke und Essen zu reichen und uns den Weg zu weisen. Geduldig warteten auch die Sanitäter und die Feuerwehr bis endlich alle Läufer wieder sicher im Ziel eingelaufen waren.
AN EUCH ALLE: Ein großes Dankeschön an dieser Stelle, ohne euch würden viele Marathonis auf der Strecke bleiben und eine solche Veranstaltung wäre undenkbar.

Kurz vorm Ziel konnten wir sogar noch einen Läufer einsammeln.
Zu sechst sind wir über die Zielinie und wurden von den Aktiven bejubelt und gefeiert.
Auch dieses Jahr bekamen wir wieder einen "Pheidippides" als Finnishergeschenk!
Obwohl wir doch recht spät ankamen wurde in der Sporthalle noch gefeiert. Wir gewannen alle noch was schönes bei der diesjährigen Tombola denn:
Beim Spiridon- Hochwald Marathon ist jeder ein Gewinner!!

Wir kommen wieder!
D A N K E S C H Ö N !

Bericht von Bernhard [hier]
Die Bilder gibt es [hier]




Sonntag, 10. Juli 2011

Ulmer Laufnacht: zum weinen schön....

Normalerweise sind mir 100km zu laufen zuviel, alldieweil ich weiß, dass es mir nach 65 km keinen rechten Spass mehr macht. Auch durch die Nacht komme ich ganz schlecht, hab ich doch Sonntag abends schon Probleme den Tatort bis zum ende zu schauen.
Also frage ich mich schon um 23 Uhr am Start zur 3. Ulmerlaufnacht: Was mach' ich hier eigentlich ???
(Diese Frage werde ich mir in dieser Nach noch ein paar Mal stellen))
Als es mit dem Glühen der Heissluftballons anfängt, bekomme ich schon die erste Gänsehaut. Der Start beginnt mit Feuerwerk und Musik, wir laufen fast eine Stadionrunde. Um uns herum starten die Raketen. Ich bin jetzt froh, dass es dunkel ist und keiner sieht, dass ich anfangen muss zu weinen.
Tausend Sachen gehen mir durch den Kopf, 100 km das ist schon ganz schön weit, die Nacht, werde ich sie gut durchstehen, hoffentlich regnet es nicht !
Sascha und ich wollen zusammen laufen. Wie immer ist unsere Devise: Zügig aber ohne Hast und auf alle Fälle gut ankommen.
Wir reihen uns von Anfang an hinten ein. Sascha hat wegen mir eine extra starke Lampe dabei und sorgt für reichlich Licht.
Wir laufen 20km miteinander ohne zu reden, völlig konzentriert, damit wir im Dunkeln nicht vom Weg abkommen .
Bei mir macht sich die Müdigkeit breit und ich merke wie mir immer wieder die Augen zufallen.
Ich hoffe das der kommende VP irgendwas hat, das mich munter macht. Tatsächlich am 30er treffen wir auf gutgelaunte Helfer die sogar ein Schnäpschen für mich haben.
Nach kurzer Pause müssen wir leider weiter.
Ich brauche jetzt laute Musik und muss mich zusammenreissen nicht einfach die Augen zu schliessen, eigentlich will ich nur noch schlafen. Meine Geheimwaffe mich hochzupuschen ist Fassnachtsmusik und arabisch Pop!!
Sascha kennt das Übel, für ihn beginnt nun der schwierigste Teil unseres Laufes: Denn ich singe lauthals mit!!
Mir ist es zwischenzeitlich egal, wer alles an mir schnell vorbeiläuft um meinem Gesang zu entkommen.
Irgendwo und irgendwann sind die ersten 40km geknackt. Immerwieder treffen wir auf die gleichen Läufer, es wird ständig überholt, oder wir treffen uns an der nächsten VP wieder.
Mein Schlafbedürfniss ist unbeschreiblich, ich hab nur den Wunsch, dass es endlich wieder hell wird und wir die Lampen ausmachen können, die mich seit Stunden versuchen in den Schlaf zu schaukeln.
Wir haben beide das Gefühl das es nicht so recht läuft. Ich denke darüber nach bei 50km aufzuhören und einfach schlafen zu gehen....
Sascha und ich entscheiden uns dann doch fürs weiterlaufen, wir liegen super in der Zeit, selbst wenn wir ab jetzt Kampfwandern, bleiben wir im Limit und langsam wird es heller ....
So kommen wir bei km 50 im Stadion an. Es gibt Brühe und Kaffee. Während wir uns ordentlich verpflegen, stellen wir fest, dass einige Läufer hier aussteigen.
Mit gemischten Gefühlen machen wir uns auf die restliche Strecke, hab ich mich überschätzt? Nochmal 50km? Wenn schon Läufer aufhören die besser unterwegs waren als Sascha und ich?
Langsam können wir die Stirnlampen ausmachen, tut gut ohne wackelndes Licht am Boden zu laufen. Leider will mich die Müdigkeit immer noch nicht loslassen.
Fast im Schlaf spule ich die kommenden km ab.
Bei km 60 gibt es eine kleine VP, die Jungs haben auch die ganze Nacht durchgefeiert und sind mindestens so müde wie wir. Netterweise schenken sie Sascha und mir ein Radler, das wir uns teilen und in aller Ruhe trinken.
So gestärkt laufen wir hoch zum Friedhof zum Km 65, der allerdings dieses Jahr erst Km 63 ist. Langsam werde ich munter, aber jetzt wird mir bewusst, dass mir irgendwie alles weh tut.
Ab hier ab: Nicht mal mehr 'nen Marathon .
Die Hochrechnungen fangen an, noch 15 km bis zur Festung, dann ist es weniger als ein Halbmarathon und 20 km gehen immer...
Emotional fahr ich jetzt Karusell, ich muss weinen, fluchen, schimpfen und vor Allem immer weiter.
Die Strecke ist schön, wir laufen an der Donau entlang. Nach unendlich vielen Km und Stunden kommen wir an die Festung. Diesmal geht es ab durch den Burggraben untenherum. Jetzt weiß ich, dass sich die Mühe gelohnt hat weiterzulaufen und nicht bei 50km auszusteigen! Und weil es so schön ist fang ich auch gleich wieder an zu heulen.
Auch hier ist eine Verpflegung und wie schon die gesamte Nacht sind hier alle Helfer wieder richtig fröhlich und nett.
Mit neuem Adrenalinschub geht es weiter.
Wir sind immernoch dasselbe Läufergrüppchen das sich ständig gegenseitig überholt. Plötzlich treffen wir an einer VP unseren "Doc Schweitzer".
Wenn das kein Grund zum Feiern ist, mit uns hat er noch garnicht gerechnet und eigentlich hat er jetzt auch keine Lust mehr zu laufen! Also mind. 3 gute Gründe um ein Bierchen zu zischen. Wahrscheinlich liegt es am Bierchen, das wir plötzlich alle wieder gut Laune bekommen. Mit eisernem Willen geht es nun zügig weiter .
An jeder VP die nun kommt wird es schwieriger wieder anzulaufen. Wir wollen jetzt so schnell wie möglich ins Ziel.
Als die 90er Schilder kommen, merke ich, dass ich immer schneller laufen muss. Mir ist egal, dass mir alles weh tut und auch, dass die Jungs hinter mir jammern.
Ich will endlich ankommen.
Plötzlich überholt uns ein anderer Läufer mit einem Affenzahn.
Alle die in Sichtweite sind verschärfen das Tempo. Es ist unglaublich wieviel Kraft wir noch haben. Ab km 99 rennt der Doc Richtung Ziel und versucht noch einen anderen Läufer zu überholen. Sascha und ich laufen gemeinsam ins Stadion auf unsere letzte Runde zum 100er.
Ziemlich kaputt, überglücklich und natürlich weinend laufen wir ins Ziel.

Fazit:
In Ulm um Ulm und vor allem 100 Km um Ulm herum macht es richtig Freude zu laufen!!
Grosser Dank an alle Aktiven die uns gut über die Strecke betreut haben, sei es mit VP oder auch mit guter Laune und aufmunternden Worten.
Ein rundum gelungenes Laufevent.
Natürlich hoffe ich auch im kommenden Jahr wieder am Start zu stehen und mich zu fragen.
"Was mach ich hier eigentlich"...


Sonntag, 26. Juni 2011

Hier kommt was in Bewegung....


...nicht nur die Beine kommen bei LAUFEND HELFEN in Bewegung, sondern der Gedanke mit etwas mehr Bewegung etwas zu bewegen.
Da mir momentan täglich die Zeit für längere Läufe fehlt, überzeugte mich der Aufruf von Rudolf Mahlburg am 8.Nachtlauf von Baiersbronn nach Baden teilzunehmen.
Freitags nach Dienstschluss fuhren Sascha und ich los.
Wir stellten das Auto am Zielort ab. Dorthin kamen dann auch nach und nach andere Läufer.
10 Teilnehmer stiegen hier in den Zug, Richtung Baiersbronn.
Unterwegs stiegen noch einige Läufer mit Brigitte Mahlburg zu.
Am Start empfing uns Rudolf. Wir hatten noch gut eine Stunde Zeit um uns für die Nacht aufzurüsten mit Warnweste und Leuchtstäben.
In dem Transporter für unsere Taschen befand sich auch die Verpflegung für die Nacht.
Da war heute wohl Schlaraffenland angesagt!!!!!
Pünktlich (!) um 22 Uhr machten wir uns auf den Weg um 65Km gemeinsam durch die Nacht zu laufen.
Wir waren eine schnelle Truppe die in der Dunkelheit mit ihren vielen Lichtern am Boden mit den Sternen am Himmel um sie Wette leuchtete.
Ich genoss es für mich, einfach nur dem Stimmengemurmel und den Geschichten um mich herum zu lauschen.
Nach etwa 10 km kam die erste VP.
Jetzt wurde mir klar, warum hier die Läufer so auf die Tube drückten:
Käsehäppchen, Gurken, Brezel, Kekse, Kuchen, Mohrenköpfe, Melonen uvm.
Hier blieb kein Wunsch offen!!!
Wie sagte Klaus "Keule" Neumann zu uns, "Bei den Läufen von Rudolf bist du im Ziel dicker als am Start!"
Nachdem wir alles probiert und reichlich gegessen und getrunken hatten, setzten wir uns wieder in Bewegung, mit der Vorfreude auf die kommenden VP!
Wer nun dachte nach dem Essen werden wir gemütlich und langsamer, der lag falsch!
Im Sauseschritt ging es weiter durch die Nacht.
Irgendjemand sagte was von Süppchen gibt es an VP3 ...mmmmmh....
So träumte jeder von uns vor sich hin oder plauderte mit seinem Laufnachbar. Gegen Ende der letzten Etappe kamen wir an einem Schloss vorbei und einige von uns mussten zugeben, noch nie so früh durch einen Schlossgarten gelaufen zu sein.
Schnell wurde ein Foto gemacht und dann wollten wir alle nur schnell ins Ziel zum Strandbad.
Rudolf war nach der 3.VP ausgestiegen, (was aber nicht an der Suppe lag) und erwartete uns nun zum Frühstück.
Am Strandbad war als wir ankamen ein leckeres Buffet aufgebaut!!!
Doch vor dem Frühstück wird gebadet, sagte Rudolf.
Also ab in die Fluten, zum Glück war auch eine Nichtschwimmerabteilung mit Schwimmreifen vorhanden. Ja , hier wurde an alles gedacht.
Leider mussten wir schon wieder zeitig aufbrechen um nach hause zu fahren.
Denke der Nachtlauf könnte einen festen Platz in meinen Laufkalender bekommen, bei dem ich mir dann auch etwas mehr Zeit fürs Abschlussfrühstück im Strandbad einplane.
So sag ich auch diesmal nur DANKE an Brigitte und Rudolf. Wie einfach und schön ihr es mir macht mit laufend helfen zu helfen !!!
Wir bleiben in Bewegung ...

Nachts gelingen die Fotos nicht wirklich, ein paar Bilder gibt es dennoch [hier]

Sonntag, 19. Juni 2011

J. P.Morgan Corporate Challenge 2011/ ALLES IST MÖGLICH.....


...dies dachten auch unsere Kapitäne Brigitte Britzke und Silke Kaufmann, die uns dieses Jahr zum 5. mal auf die Strecke bringen wollten. Die Tendenz vom Lauf zum Hürdenlauf zeichnete sich ab...
Da im April die Landtagswahl stattfand gab der Parlamentarische Kalender noch keinen Aufschluss darüber ob wir den Lauftermin wahrnehmen konnten.
ALLES IST MÖGLICH und so wollten wir warten.
Wenn wir fahren können, dann ohne viel Aufwand im Vorfeld war unsere Devise, deswegen war klar, das wir dieses Jahr ohne die Ministerien und die Stk nach Frankfurt wollten.
Anmeldeschluss war der 18.Mai!!!!
Ein Termin der uns allen im Gedächtnis sitzt, bei dem wir an alles denken ... nur nicht ans laufen.
Alles ist möglich, unsere Landtagsmannschaft wurde auf letzte Minute gemeldet.
Dann kamen die ersten Unwetter für unsere Kapitänin Brigitte:
  • Kapitänin Silke fiel aus.....
  • Neue und zusätzliche Laufshirt konnten nicht mehr rechtzeitig geliefert werden....
  • Keine Fahne und keine Luftballons (die uns helfen uns zwischen ca 70.000 Läufern nicht zu verlieren)
  • die ersten Verluste unserer Männer durch Parlamentarische Verwirbelungen....
  • und, und, und.....


Kapitänin Brigitte behielt kühlen Kopf:
  • alle alten Shirts wurden verwendet
  • der HESSISCHE LANDTAG gewährt uns Unterschlupf an der alten Oper und lässt uns unsere Taschen dort abstellen
  • Abschluss erst im Landtagsrestaurant-denn am schönsten ist es zu hause!!!
  • Eigene Ballons ohne Druck
  • Wir Basteln uns noch Absperrungen um unsere Anja sicher über die Strecke zu begleiten
ALLES IST MÖGLICH wir machen's....

Vor dem Pfingstwochenende kam die Info:PLENARSITZUNG!!!!!!
Somit fiel auch unser Direktor und bester Läufer dem Parlamentarischem Sturm zum Opfer. Dr. Brocker bestärkte unsere Kapitänin darin nicht aufzugeben !

Unsere neue Devise:
Besser spät als gar nicht, mit kleinem aber großartigen Team.
Beim Treffen im Landtagshof kam uns unser Präsident Herr Mertes entgegen und wünschte uns viel Erfolg, also jetzt konnte ja nix mehr schief gehen!!!!
Die Aufgabenverteilung unserer Mannschaft war schnell klar :
Angela Belz und Natascha Hönig machen den Weg für Anja und mich frei.
Andrea Müller und Brigitte Britzke gaben uns Rückendeckung.
Barbara Jaudes war unsere Wegweiserin und Desiree Rausch war unsere Fotografin unterwegs.
Zügig aber ohne hast ging es nach Kastel zur Bahn, die auch promt kam und jede menge freie Plätze bot.
An der Haltestelle ALTE OPER stiegen wir aus und waren 10 min später bei unseren Kollegen vom Hessischen Landtag.
Dort wurden wir herzlich aufgenommen und durften unsere Sachen deponieren.
Von dort aus ging es zum Start.
Da wir doch recht spät ankamen ging es auch relativ schnell los. Vorsichtig setzten wir uns in Bewegung. An der Startlinie wurden wir als Landtag RLP begrüßt....
Mit jeder menge Adrenalin und Frauenpower lief unser Team an vielen Läufern vorbei, Anja wurde von allen Seiten angefeuert und bejubelt,Teams die uns überholten schenkten uns Beifall und wie im letzten Jahr wurden wir auf der Strecke ausgerufen und namentlich genannt. Es ist unbeschreiblich was auf 5,6 KM passiert. Für mich ist es mental der härteste Run und der ergreifendste Zieleinlauf.
Wir waren ein starkes Team!!!!
Danke an alle die es uns ermöglicht haben dies unter Beweis zu stellen, besonders Dankeschön an die Kollegen die teilweise die parlamentarische Arbeit von unseren Läufern weitergeführt haben .

ALLES IST MÖGLICH!!






Die Fotos sprechen für sich.... [zu den Fotos]




Montag, 16. Mai 2011

Mexikanischer eliteläufer finished souverain beim würzburgmarathon.....

Als der mexikanische Eliteläufer Pedro Nixtequillanurcerveza händeringend eine Pacemakerin suchte konnte ich ihm diesen Wunsch nicht abschlagen.
Nach genauem überprüfen des Trainingszustandes war klar, dass Pedro ein ganz aussergewöhnlicher Läufer ist, der allerdings sein perfektes Tempo erst nach langem, also richtig langem, quasi nach ca 70KM langem Laufen etwa erreicht.
Da ich Pedro versprochen hatte ihn wettkampftauglich zu machen, lies ich meine Beziehungen spielen und zog fürs WARM-UP noch einen erfahrenen Läufer und Physiotherpheuten hinzu.
Freitagabends erwarteten wir dann DIDI BEIDERBECK am Bahnhof um mit ihm auf dem Weg zum Hollenlauf die Laufstrategie zu besprechen.
Recht früh brachen wir drei nun auf. Fast 10 Stunden genossen wir die eindrucksvolle Laufstrecke mit vielen herrlichen Anstiegen.
Seiner Freude liess Pedro mit immerwiederkehrenden TRAIIIIIIILLLL-Ausrufen freien Lauf. Ein Vorbereitungstag der Superlative:
Gesunde Ernährung, reichlich Getränke, kleine Massagen und physioterapheutische Übungen.
Mehr konnten Didi und ich nicht tun.
Positiv gestimmt fuhren wir zügig nach Würzburg, damit unser Pedro früh schlafen konnte um am Wettkampftag stark und frisch zu starten.
Didi war im Auftrag der Walkerinnen unterwegs und betreute diese auf der 14Km Strecke.
Da Pedro das Heimweh packte und er mit den Blasen an den Füssen vom Vortag nicht mehr laufen wollte musste ich vor dem Start zu drastischen Mitteln greifen.
Heimlich verkleidete ich mich und sah nun wie seine SANCHO OHNEPONCHO in jungen Jahren aus.
Dazu bestellte ich ihm ein einheimisches Weizengetränk und spülte seine Sorgen weg.
Als Pedro am Start auf seine Jugendfreunde PUMUKEL, Rolf den Clown, Rheinhold den Schornsteinfeger und die gesammte Staffel 21 traf, glänzten seine Augen vor Freude.
Si, Si jetzt wollte er laufen, ganz schnell und ganz weit, also auch ganz lange!!!!
Voller Freude lief Pedro durch Würzburg, begrüsste alle Menschen am Strassenrand und auf der Strecke.
Bei den vielen Musikgruppen tanzte er so wild, das der Sombrero wackelte.
Da Pedro ein grosses Herz hat, war er natürlich auch mit einer Sammeltasche für den Laufclub 21 unterwegs.
Viele Passanten gaben ihm ihr Kleingeld!
Aber Pedro war so glückselig und verkaufte an seine Fans kurzerhand noch seine dampfenden Laufschuhe (blöderweise auch meine)
Für uns viel zu früh, mussten wir wieder retour.
Zügig aber ohne Hast sind wir dann in unseren mexikanischen Ersatz-Trailschuhen zum Ziel wo uns Anita schon gespannt erwartete.
Von Anita gebusselt und mit einer Goldenen Medallie geehrt konnte Pedro den Tag ausklingen lassen.
Hasta la vista Pedro!!